Wir leben in einer Zeit, in der Jugendlichkeit mit Vitalität gleichgesetzt wird. Das Streben nach jugendlichem Aussehen ist längst nicht mehr nur ein Anliegen von Frauen. Ob Verkäufer, Manager oder Politiker - die Zahl der Männer, die sich einer Schönheitsoperation unterziehen, steigt. Die am häufigsten durchgeführten Eingriffe sind die Augenlidplastik und das Facelifting. In diesem Artikel tauchen wir tiefer in die Welt des männlichen Facelifts ein, erklären die besonderen Herausforderungen und liefern die Grundlagen für diejenigen, die diesen Schritt in Erwägung ziehen.
Warum entscheiden sich Männer für ein Facelifting?
Die Motive der Männer für ein Facelift sind vielfältig. Dabei spielen sowohl Faktoren aus dem Berufsleben als auch aus dem privaten Umfeld eine Rolle. In der modernen Arbeitswelt, in der ein jugendliches Aussehen oft mit Energie und Dynamik assoziiert wird, ist ein frisches Aussehen entscheidend. Häufig haben Männer eine Partnerin oder eine Bekannte, die bereits Erfahrungen mit Ästhetischen Behandlungen oder Operationen gemacht hat und deren Argumente nachvollziehen kann. Es geht darum, die Zeichen der Hautalterung zu reduzieren und damit das Selbstbewusstsein zu stärken. Ein Facelifting kann diese Zeichen der Zeit wirksam korrigieren und dem Gesicht ein jüngeres und frischeres Aussehen verleihen.
Die Unterschiede der Anatomie
Die Anatomie des männlichen Gesichts unterscheidet sich in mehreren Punkten von der des weiblichen Gesichtes.
Gesichtsanatomie
Männer haben im Allgemeinen ein größeres Gesicht und einen schwereren Hals. Die Wangen sind ausgeprägter und die Kieferknochen sind markanter. Mit zunehmendem Alter kommt es häufig zu einem Hautüberschuss im mittleren Halsbereich. Diese Besonderheiten erfordern spezielle Operationstechniken.
Hautdicke
Männer haben eine dickere Haut als Frauen. Sie neigt weniger zu Fältchen, erschlafft aber oft stärker, was sich besonders am Hals bemerkbar macht. Die Straffung der unteren Gesichtshälfte steht daher im Mittelpunkt der Behandlung.
Gesichtsmuskulatur
Bei Männern ist die Gesichtsmuskulatur oft voluminöser und daher stärker ausgeprägt. Um ein natürliches Ergebnis zu erzielen, dürfen die Muskelansätze während des chirurgischen Eingriffs nicht abgelöst und der Zugvektor der Muskeln nicht verändert werden.
Haar- und Bartwuchs
Männer haben oft einen veränderten Haaransatz und einen starken Bartwuchs. Dies hat Konsequenzen für die Schnittführung. Um ein unauffälliges Ergebnis zu erzielen, sollten die Narben im Bereich des natürlichen Haaransatzes und im Bartbereich versteckt werden.
Techniken beim männlichen Facelifting
Je nach Erscheinungsbild und individuellen Bedürfnissen des Patienten kommen verschiedene Operationstechniken zum Einsatz.
Necklift
Die Hautstraffung am Hals kann direkt durch eine Exzision der überstehenden Haut erfolgen. In Kombination mit einem Facelift wird die Haut im Ohrbereich entfernt und die Halskontur und der
Kieferrand neu definiert.
Minilift
Bei nur leichten Alterserscheinungen kann die Gesichtshaut durch einen kleinen Schnitt im Ohrbereich gestrafft werden.
SMAS-Lifting
Die bei Männern am häufigsten angewandte Technik ist das SMAS-Lifting (superficiales muskuloaponeurotisches System). Hierbei wird nicht nur die Haut, sondern auch die darunter liegende
Gewebeschicht gelöst, neu positioniert und gestrafft. Diese Technik führt zu einem natürlichen und dauerhaften Ergebnis.
Der Ablauf eines Facelifts
Der Prozess eines Facelifts beginnt lange vor dem eigentlichen Eingriff. Eine sorgfältige Beratung und Planung sind entscheidend für den Erfolg und die Zufriedenheit des Patienten.
Beratung und Planung
In einem ersten Gespräch werden die Erwartungen besprochen und der Zustand der haut sowie die Gesichtsanatomie analysiert. Der Plastische Chirurg wird Empfehlungen abgeben, welche Technik am besten geeignet ist die Operationsziele zu erreichen. Anschliessend wir er einen individuellen Behandlungsplan erstellen. Um eine realistische Erwartungshaltung zu schaffen werden Möglichkeiten, Risiken und Komplikationen thematisiert.
Der operative Eingriff
Ein Facelift wird in der Regel unter örtlicher Betäubung mit Sedierung oder unter Vollnarkose durchgeführt. Der Plastische Chirurg führt präzise Schnitte entlang der natürlichen Gesichtskonturen, entlang des Haaransatzes und hinter den Ohren durch. Bei der Platzierung der Schnitte muss der Bartwuchs berücksichtigt werden, um die natürliche Wuchsrichtung der Haare zu erhalten. Danach wird die Haut bis zur Mitte des Gesichtes von der Unterlage gelöst. Anschließend wird die tiefe Schicht präpariert. Nun werden die tiefen Weichteile neu positioniert, wobei aufgrund der Schwere des männlichen Gesichtsgewebes spezielle Verankerungstechniken angewendet werden. Die Haut wird gestrafft und überschüssige Haut entfernt. Ein präziser Wundverschluss ist unerlässlich. Der Eingriff kann je nach Technik und Umfang mehrere Stunden dauern.
Die Erholungsphase
Nach der Operation sind leichte Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse normal. Es ist wichtig, sich ausreichend Zeit für die Erholung zu nehmen um den Heilungsprozess zu überstürzen. Anstrengende körperliche Aktivitäten sollten in den ersten Wochen vermieden werden. Schwellungen und Blutergüsse klingen in der Regel innerhalb von zwei bis drei Wochen ab. Die Rückbildung wird durch Lymphdrainagen unterstützt. Das endgültige Ergebnis zeigt sich oft erst nach einigen Monaten.
Was sollten Männer nach dem Facelift beachten?
Die postoperative Phase, nach einer Gesichtsverjüngung, erfordert einen engen Kontakt mit dem Chirurgen und dem Praxisteam. Unsicherheiten werden besprochen, Fragen geklärt und der Heilungsverlauf beobachtet. Regelmäßige Kontrolltermine ermöglichen eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Die Haut ist nach dem Eingriff besonders empfindlich. Daher ist es wichtig, direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden und einen hohen Sonnenschutz zu verwenden. Eine gute Gesichtspflege unterstützt den Heilungsprozess. Die medizinische Kosmetikerin verwendet spezielle Crèmen und Lotionen um die Haut geschmeidig zu halten und die Narbenbildung zu minimieren. Häufig wird der chirurgische Eingriff nach der Wundheilung durch Behandlungen mit Hyaluronsäure und Botox ergänzt.
Risiken und komplikationen
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff birgt auch das Facelifting Risiken für Komplikationen. Männliche Patienten sind anfälliger für Hämatome. Eine engmaschige Überwachung nach der Operation sowie vorbeugende Massnahmen wie das Anlegen von Drainagen und Kompressionsverbänden können dazu beitragen, diese potenziellen Probleme zu vermeiden. Eine Einschränkung der körperlichen Aktivität ist hilfreich.
Infektionen können den Heilungsprozess beeinträchtigen und das Ergebnis negativ beeinflussen. Deshalb ist es wichtig, die Wunden sauber zu halten und die postoperativen Anweisungen genau zu befolgen. Auch wenn die Schnitte sorgfältig platziert werden, kann es in seltenen Fällen zu auffälligen Narben des Gewebes kommen. Gefühlsstörungen sind vorübergehend, in seltenen Fällen, bei einer Nervenverletzung, sind sie dauerhaft. Asymmetrien können auftreten, wenn übermäßige Blutungen auftreten oder sich eine Verankerungsnaht löst.
Fazit
Ein Facelifting beim Mann kann zu beeindruckenden Ergebnissen führen und das Selbstbewusstsein deutlich steigern. Wichtig ist jedoch, dass der Eingriff von einem erfahrenen Plastischen Chirurgen durchgeführt wird, der die anatomischen Besonderheiten des Mannes kennt und berücksichtigt. Ein Facelift sollte immer gut überlegt sein und die Entscheidung auf fundierten Informationen und realistischen Erwartungen basieren. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, steht einem frischeren und jüngeren Aussehen nichts mehr im Wege.